Das passiert 2022 in Offenburg
Das passiert 2022 in Offenburg – oder doch nicht? Sensationelles wird uns gemeldet: Beim Zersägen eines Baums im Zwingerpark haben Arbeiter im Geäst eine Tonscherbe mit präzisen Weissagungen von Nostradamus für das Jahr 2022 gefunden. Wir veröffentlichen den streng geheimen Inhalt im Stadtgeflüster… Januar bis August: Ein Grimmels-Lateinschüler übersetzt zum Üben einen Schriftzug am Straßburger Münster – und düpiert die Fachwelt. Der Schriftzug belegt nämlich, dass Offenburg 1022 gegründet wurde. OB Steffens führt ein neues Belohnungssystem ein. Für jede gute Tat gibt es einen Tag freien Eintritt im Freizeitbad. Stefan Strumbels neuer Kunsthotspot am alten Kesselhaus wird ein Riesenerfolg. Um die Kunstfans aus aller Welt unterzubringen, erwirbt er die zum Verkauf stehende „Sonne“ und bringt ein spektakuläres Heimatgraffiti an der Fassade an. Der Europa-Park weitet sein Filmgeschäft aus und richtet am Offenburger Flugplatz Filmstudios ein. Biontech-Gründer Ugur Sahin kauft Hubert Burdas Schlössle und verlegt auch seinen Firmensitz nach Offenburg. Das bringt auf einen Schlag eine Milliarde Euro Gewerbesteuer mehr. Ohne den OB zu fragen, beschließt der Gemeinderat tags darauf die Rückkehr des „Entenköpfers“. Als Reminiszenz an die Eisenbahnerstadt tuckern überdies schnuckelige alte Loks durch den Bahngraben – umweltfreundlich mit Wasserstoff betrieben. Tausende von Schaulustigen pilgern zum Heimatgraffiti an der „Sonne“. OB Steffens erkennt das Potenzial und lässt mehrere Gebäude in der City kraft Gestaltungssatzung mit Fassadenkunst versehen. Die City Partner jubeln über den Besucheransturm – und klingende Kassen! Die Kirche hat genug vom verstaubten Image und will nicht ständig nur über Schließungen reden müssen. Sie beschließt, für die LGS in Offenburg eine Kirche mit spektakulärer Architektur und modernster Technik zu bauen. Die TBO-Förster bekommen den Wildverbiss im Stadtwald nicht mehr in den Griff und greifen zu einer drastischen Maßnahme: Sie setzen Wölfe aus. Unmut kommt auf, als der Wolf das Heimattage-Maskottchen „Gustav“ durch die Stadt jagt. September: Weil sich in der englischen Premier League schon zu viele Milliardäre einen Fußballklub als Spielzeug halten, steigt ein Ölscheich aus Kuwait lieber beim Offenburger FV ein. Statt mageren 4.999 soll es nun 84.999 Plätze im neuen OFV-Stadion im Sportpark geben. In Offenburg herrscht Euphorie, auch wenn das riesige Stadion den Blick auf Schloss Ortenberg verdeckt. Der Gemeinderat sorgt mit den Biontech-Millionen für eine Entenköpfer-Anbindung. Oktober bis Dezember: ➠ Lesen Sie weiter was bis zum Jahresende noch in Offenburg passieren soll – oder doch nicht?… (Auszug: Mittelbadische Presse) |