Wie geht es weiter?
Gibt es wie schon im Frühjahr 2020 auch diese Saison kein Anstoß mehr im Amateurfußball? In Südbaden steht die zweite Spielzeit in Folge vor dem Abbruch… Es gibt immer unterschiedliche Perspektiven, aus denen sich auf etwas blicken lässt. Doch was ist die Alternative? Abwarten und bis Weihnachten spielen? Reicht eine gespielte Vorrunde wirklich als Grundlage? Mit Clubs, die einen unterschiedlichen Trainingsstand aufweisen? Wird Kontaktsport in den nächsten Wochen nicht legalisiert, ist auch für Phantasiebegabte eine Fortsetzung ohnehin kaum noch vorstellbar. Dass es so kommt, die Saison abgebrochen und annulliert wird, ist nur noch zu verhindern, wenn es bis weit in den Juli geht, was ausgeschlossen wurde. Auch weil dann die dritte Saison betroffen wäre. Einige Landesverbände haben schon abgebrochen. Rückblickend war die bayerische Saison 2019/21 die vielleicht gerechteste, doch wer vom Rathaus kommt. Hoffnung nach der letzten Zusammenkunft der politischen Entscheider war da. Nach dem 22. März und dem am Montag anstehenden Treffen stand ein geregelter Sportbetrieb in Aussicht. Training, Vorbereitung, Punktspiele – Endlich. Doch es hieß auch einschränkend, wenn die Inzidenz-Zahlen wieder steigen. Inzwischen muss man sich offenbar keiner Hoffnung mehr hingeben. Der Amateurfußball ist praktisch die letzte Nicht-Profi-Sportart, die noch nicht abgebrochen wurde, man wehrt sich gegen das offenbar Unvermeidliche, wartet ab. Doch nun steht das Saisonende bevor. Der ursprünglich geplante nächste Öffnungsschritt, der wie für die Kids unter 14 Jahren Kontaktsport auch für die aktiven Amateure ermöglichen sollte, sei wieder verworfen worden, lauten übereinstimmende Medienberichte. Die Inzidenz und der schleppende Impfablauf waren demnach ausschlaggebend für den Öffnungsstopp, was sich mit aktuellen Aussagen der politischen Instanzen in dieser Woche deckt. Der Öffnungsschritt wäre für die Kreis- bis Oberligisten von hoher Bedeutung gewesen. Um noch in dieser Saison eingreifen zu können und eine Wertung mit wenigstens einem Abschluss der Vorrunde hinzubekommen, zählt inzwischen jeder Tag. Doch macht das alles noch Sinn? Der "inzidenzabhängige Stufenplan", hieß es nach dem letzten Bund-Länder-Treffen, sieht ab dem 22. März bei einem regionalen Wert unter 100 die Freigabe von Kontaktsport vor, unter 50 auch ohne tagesaktuellen Test. Doch das scheint Makulatur. Um weitere vier Wochen (bis 19. April) soll Kontaktsport ausgesetzt bleiben. Und schon der 09. Mai, so hat es der südbadische Verband Ende Februar beschlossen, sei der definitiv letztmögliche Termin – für einen ersten Spieltag nach dem Re-Start. Für vier Wochen Vorbereitung reicht das zumindest nicht mehr. Die vom Deutschen Fußball-Bund in Auftrag gegebene Erhebung hatte eindeutige Zahlen geliefert: 97,6 Prozent vermissen demnach in Südbaden den Amateurfußball. Ob und wann eine Rückkehr auf den Platz befürwortet wird, wurde nicht abgefragt. Hier sehen die Zahlen offenbar anders aus. (Auszug: Badische Zeitung) |